
Mobilfunkmasten neu gedacht
Standort: Cambridge (US)
Zudem verhält sich die Struktur in ähnlicher Weise wie eine Chinesische Fingerfalle bzw. Extensionshülle. Eine Extensionshülle ist ein aus einem Geflecht bestehendes Rohr mit einem offenen und einem geschlossenen Ende. Je stärker die Zugkraft auf das Geflecht, umso enger wird es. In der Molekularbiologie wird dieses Verhalten auch als »catch bond« bezeichnet. Was heißt: Die Anwendung äußerer Kräfte macht die Struktur stabil.
Mit seinen flexiblen Cell Towers entwickelt der M.I.T.-Professor weit mehr als ein notwendiges Infrastruktur-Objekt. Für ihn hat diese neue Art von Mobilfunkmast einen ganz neuen, eigenständigen Charakter. Die Struktur wird zur ästhetischen Komponente in der Landschaft.
2015 kürte die »National Geographic« Skylar Tibbits zum »Emerging Explorer«; 2013 erhielt er u.a. den Architectural League Prize. Tibbits wurde mit seinem Projekt der Mobilfunkmaste kürzlich im Magazin »Look Again« der New York Times vorgestellt als einer von sechs Designern, die »die Welt neu erdenken«. Der Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Paola Antonelli, Seniorkuratorin des Museum of Modern Art.