
Rosenstein-Pavillon: Die Natur als Vorbild
Die Idee
Die Konzeption des Pavillons fußt auf einem Forschungsvorhaben, das die Umsetzung natürlicher Optimierungsstrategien und die Grenzen von Materialeinsparung im Hochbau auslotet. Diese stellt jedoch keinen Selbstzweck dar, sondern soll einen Beitrag zur Ressourcenschonung im Bauwesen leisten. Inspiriert von leistungsfähigen biologischen Geweben, wie Knochen und Exoskeletten, wurde das Gewicht von Konstruktionen durch eine Verteilung des Materials entsprechend dem realen Spannungszustand in der Struktur, auch bekannt als funktionale Gradierung, reduziert. Um dem Besucher dieses Prinzip zu verdeutlichen, wurde der Spannungszustand in der Konstruktion durch eine funktional gradierte Perforation sichtbar gemacht. Der Rosenstein-Pavillon als perforierte Schale konzipiert, die auf vier Stützen stehend, eine Fläche von 36 m² überspannt und auf Grund ihrer optimierten Tragstruktur nur 1,7 t wiegt. Bei gleicher Tragfähigkeit ist der Demonstrator um 40 % leichter als ein vergleichbarer geschlossener Baukörper.
Der Lösungsweg
Die Form sowie die Verteilung der Schalenperforation wurden so lange in einem iterativen Berechnungs- und Analyseprozess optimiert, bis die architektonisch favorisierte Anmutung gefunden war. Die Gestalt des Pavillons ist ein direkter Ausdruck der intrinsischen Verbindung von Form, Struktur und Material. Die Abmessungen der Schale, wie etwa der realisierte Säulenabstand von 2,58 m und die Bauteilhöhe von 3,5 m wurden auf das Stützenraster des Ausstellungsraums hin gewählt. Aufgrund der Fertigungs- und Transportbedingungen wurde die Schale in einzelnen Segmenten vorgefertigt und vor Ort montiert. Das ermöglicht zudem, den Körper zerstörungsfrei zu demontieren und an anderer Stelle wieder neu aufzubauen.